Gerhard Meier - Die Ballade vom Schreiben | |||||||
Schweiz 1995 | |||||||
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Im Buch £Der schnurgerade Kanal£ von Gerhard Meier (1977) heisst es vom Schriftsteller K «Er verliess frühzeitig das Technikum, heiratete, trat vorübergehend in eine Fabrik ein, wo er dann hängenblieb». Das ist Autobiografie in nuce. In Meiers Fall war es nach abgebrochenem Technikum die Lampenfabrik Niederbipp, die übrigens gerade neben seinem Elternhaus steht, welches er mit seiner Frau Dora noch heute bewohnt. Nachdem er 33 Jahre in dieser Fabrik gearbeitet hat, zuerst als Lackierer, später als Entwerfer, muss er wegen Tuberkulose ins Sanatorium. Dort hat er wieder angefangen zu schreiben, was er, seit er zwanzig gewesen ist, nicht mehr getan hat, aus Angst vor der Literatur, wie er vermutet. Jetzt hat es sich plötzlich nicht mehr aufschieben lassen er muss Schriftsteller werden, nur noch schreiben. Die drei Kinder sind inzwischen erwachsen, da entschliesst sich Dora, im Kiosk in Niederbipp arbeiten zu gehen, um die Existenz zu sichern. Die Meiers bleiben in Niederbipp wohnen, Gerhards Texte haben viel mit diesem Ort zu tun, der in seiner Poesie Amrain heisst. Er empfindet hier nicht Enge, wie andere Schweizer Schriftsteller, sondern erklärt das Dorf zum Zentrum der Welt. |
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«Das ist eine wunderbare Liebesgeschichte, die Kappeler uns da präsentiert, und dies gleich in mehrfacher Hinsicht. Sie handelt von der Liebe zu einer Frau, der Liebe zum Leben, der Liebe zur Kleinräumigkeit und der Liebe zum Schreiben. Sie handelt nicht nur davon: Sie wird gleichsam von der Liebe wie auf Flügeln getragen.» Tages-Anzeiger |