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Der Thorberg ist das «Alcatraz der Schweiz»: eine vollständig abgeschirmte geschlossene Strafanstalt auf einem Felsen, ein Ghetto von Verurteilten aus über 40 Nationen. Es ist ein Spiegel der globalisierten Welt und ihrer Abgründe. Sieben Insassen aus sieben Nationen stehen im Zentrum des Films: Schwere Jungs, so sagt man. Wie schwer wiegt das Schwere Wieso tut Mann Böses Wird Mann so besser Der Film berichtet von Entgleisungen, von Verzweiflung, Reue und Hoffnung. Die Kamera verlässt den Thorberg nie. Enge und Beklemmung sind spürbar. Vorurteile werden brüchig, denn in den einzelnen Schicksalen zeigen sich Abgründe und Wunden: Lebensspuren voller Konflikte und Gewalt. Die Gefangenen erhalten ein Gesicht und da, wo die Gesellschaft längst auf Distanz gegangen ist, wird Nähe möglich. |
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«Als ich zum ersten Mal die Strafanstalt Thorberg besuchte, war es kalt. Winter. Ich hinterlegte meinen Personalausweis und deponierte mein Handy in einem Schliessfach. Türen, Tore, Gitter, Schlüssel. Mir wurde eng. Ich war gekommen, um mir ein Bild von einer geschlossenen Strafanstalt zu machen, möglichst viele Insassen kennen zu lernen, ihre Geschichten zu erfahren, ihren Gedanken und Gefühlen zu begegnen und eine Ahnung zu erhalten, wie es sich anfühlt, wenn einem Menschen die Freiheit entzogen wird.» Dieter Fahrer «Wie kann man trotz Freiheitsentzug das soziale Verhalten nachhaltig fördern, wie dies das Schweizerische Strafgesetzbuch verlangt Schädliche Folgen des Strafvollzugs sollen explizit vermieden werden. Doch ist das überhaupt machbar, wenn die Sicherheitsbedürfnisse der Gesellschaft immer grösser werden Wenn kein Restrisiko tolerierbar scheint und Straftäter in den Medien als Monster dargestellt werden» Dieter Fahrer |