Rain in Swing City

 

Schweiz 1989

 
 
Rain in Swing City

Regie: Konrad Wittmer, Bernhard Lehner
Drehbuch: Konrad Wittmer
Kamera: Hansueli Schenkel, Bernhard Lehner
Schnitt: Bernhard Lehner, Konrad Wittmer
Ton: Hanspeter Fischer
 
16mm - Farbe - 80 Minuten
Englisch+Dialekt/dt UT

 
   
 

"It's raining in Swing City", singt Barry Wright, der die Einmann-Band £The Vegetable Autonomous Collective£ bildet. Es ist der Regen des Thatcherismus, der auf die heruntergekommene nordenglische Industriestadt Newcastle-upon-Tyne niederprasselt. Davon erzählen auch die Band £Pop, Dick & Harry£ und das Frauenduo £And All Because The Lady Loves...£ in ihren Songs.
RAIN IN SWING CITY begleitet die drei Bands aus Newcastle auf einer kleinen Tournee durch die Schweiz. Bilder aus Newcastle ergänzen die Songs. Und die jungen Musiker, arbeitslos und am Rand der Gesellschaft lebend, erzählen über ihre Lebensumstände, die auch ihre Lieder prägen. Und über ihr politisches Engagement, das sich in ihrer Musik ausdrückt.
RAIN IN SWING CITY ist ein Konzertfilm, der auch über den Bühnenrand hinaus schaut, auf den Alltag der Musiker, auf die Entstehung und die Hintergründe ihrer Musik. So ist der Film auch ein Manifest einer Jugend, die Grund zur Rebellion hat, die sich vom bitteren Regen, der auf "Swing City" fällt, nicht unterkriegen lässt. "You'll never keep us weak, you'll never keep us down", singen Nicky Rushton und Rachel Collins von £And All..£. am Schluss des Films.

   
 

«Fetzige Live-Musikeinlagen bestimmen gut die Hälfte des Films und bilden sozusagen die Brücke zwischen den Kulturen. Der Gegensatz zur urbanen Oedlandschaft, die einem aus den Bildern von Newcastle entgegenschlägt, könnte denn auch kaum brutaler sein: Die zerbeulte Pfanne, mit der Nicky und Rachel das Teewasser brauen, bevor sie in der kargen Küche zu üben beginnen; der noch auf dem Zelluloid nach pilzigen Socken und alter Asche miefende Übungsraum von ,Pop, Dick & Harry'; Barry's ausgebeulte Hosen; monochrome Häuserreihen und Autoruinen... Der Film lässt beinahe vergessen, dass die drei Bands, die wir im Verlauf dieser achtzig Minuten unweigerlich liebgewinnen, drei unter tausenden anderen sind, die sich in England in der gleichen Situation befinden. Dass RAIN IN SWING CITY dennoch ein Film voller Lebenslust, Galgenhumor und Optimismus geworden ist, ist ein Zeichen dafür, wie gut es den Filmemachern gelungen ist, den Lebensgeist der Darsteller auf die Leinwand zu übersetzen.» Hanspeter Künzler, Musikjournalist DRS 3, WOZ u.a.
 
«Eigenständige Musik, aus der Subkultur gewachsen, und ein lebendiger Film über unfreiwillig Unangepasste beweisen, dass viel Power vorhanden ist, trotz dem ,bitteren Regen', dem sie alle ausgesetzt sind.» Der Bund
 
«RAIN IN SWING CITY ist eine schon beinahe ,ethnographische' Studie, in der über Interviews und eindringliche Stadtbilder nicht nur die soziale Motivation der Gruppen, sondern auch die kulturellen Dissonanzen beleuchtet werden, die während der zweiwöchigen Tournee durch unser Land zutage treten. Der Wille zur Überwindung der Arbeitslosigkeit und engagiertes politisches Auftreten stehen in schärfstem Kontrast zu Lethargie und Saturiertheit.» Neue Zürcher Zeitung

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