1:1 (One to One)

 

Dänemark 2006

 
 
1:1 (One to One)

Regie: Annette K. Olesen
Drehbuch: Kim Fupz Aakeson
Kamera: Kim Høgh Mikkelsen
Schnitt: Molly Malene Stensgaard
Mit: Mohammed-Ali Bakier, Joy K. Petersen, Anette Støvelbæk, Helly Hertz
 
35mm - Farbe - 90 Minuten
Dänisch+Arabisch mit deutschen Untertiteln

 
   
 

Die Hauptrolle spielt eigentlich eine Wohnsiedlung, klassischer "sozialer Brennpunkt", in dem die Sozialarbeiterin Søs (Anette Støvelbaek, bekannt aus "Italian for Beginners") mit ihren beiden Kindern Mie (16) und Per (19) lebt. Shadi, der palästinensische Freund ihrer Tochter Mie, geht ganz selbstverständlich bei ihnen ein und aus, bis Søs' Sohn Per bei einer Prügelei lebensgefährlich zusammengeschlagen wird - und die Gerüchte immer wieder um Shadis Bruder als möglichen Täter kreisen. Plötzlich scheint die Weltsicht der aufgeschlossenen Familie nicht mehr zu funktionieren, Misstrauen schleicht sich ein. Der Kampf um gegenseitiges Vertrauen in einer Welt von Vorurteilen und schnellen Verdächtigungen beginnt.
Die Siedlung, in der Søs mit ihren Kindern lebt, entstand in den frühen 70er Jahren – einer architektonischen Utopie folgend hätte sie eine Anlage mit Mustercharakter für urbanes Leben an der Peripherie sein sollen, voller Gemeinsamkeit, Harmonie und Lebensqualität. Dreissig Jahre später ist diese Euphorie der Ernüchterung gewichen. Einwanderer aus aller Herren Länder bevölkern die Siedlung, die Integrationsbemühungen sind über weite Strecken gescheitert, die meisten Dänen sind nach und nach weggezogen.
Nach der Katastrophe mit Per, der immer noch zwischen Leben und Tod schwebt, sucht Mie noch mehr Nähe und Trost bei Shadi, doch die Situation entwickelt sich immer mehr zu einer schmerzhaften Zerreissprobe für das junge Paar. Ihre Beziehung droht an den äusseren Umständen, an Vorurteilen und der Engstirnigkeit des eigenen Umfelds zu zerbrechen.

   
 

«Olesen gelingt hier ein überzeugendes Plädoyer für das Zusammenleben verschiedener Kulturen trotz aller Ängste, die ein solches Zusammenleben hervorruft. Ein aktueller und wichtiger Film.» Programmkino.de
 
«Mutig, tabulos und sensibel packt das Drama von Annette K. Olesen ein heisses Eisen an, das Dilemma der gescheiterten Integration, und plädiert ohne Schuldzuweisungen für einen interkulturellen Dialog. Grossen Anteil am Gelingen des Flms haben auch die jungen Laiendarsteller.» Blickpunkt:Film
 
«Es ist fast schon beängstigend, wie nah man sich den geschundenen Seelen in diesem Film fühlt.» Cinema
 
«Wie Mathieu Kassowitz in "La Haine" oder Shane Meadows in "This is England" macht auch Annette K. Olesen das Klima der Gewalt an den Rändern der Metropolen spürbar, geht aber sanfter, zärtlicher, versöhnlicher vor als ihre Kollegen.» Süddeutsche Zeitung
 
«Mit jungen Laiendarstellern sowie grosser Unmittelbarkeit in der Inszenierung schafft Olesen einen hohen Grad an Authentizität und beweist erneut, dass sie es als Regisseurin versteht, am Puls der Zeit zu sein.» arte

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