Hippie Masala

 

Schweiz 2006

 
 
Hippie Masala

Regie: Ulrich Grossenbacher, Damaris Lüthi
Drehbuch: Damaris Lüthi
Kamera: Ulrich Grossenbacher
Schnitt: Maya Schmid
Musik: Disu Gmünder, Shalil Shankar
Ton: Avesh Serge Valentin, Balthasar Jucker
Produktion: Fair & Ugly
 
35mm - Farbe - 93 Min. Minuten
DIVERSE/dt+franz UT

 
   
 

Ab Mitte der 60er Jahre zogen tausende westlicher Hippies auf der Suche nach Erleuchtung, freien Drogen oder einem ursprünglicheren Leben nach Asien.
Indische Bauern vermuteten hinter dieser Wanderbewegung eine Dürre im Westen. Die heiligen Männer Indiens erkannten darin treffender die Suche nach Spiritualität.
Die meisten Aussteiger reisten nach Monaten oder Jahren wieder in ihre Heimat zurück. Doch einige blieben.
 
Der Italiener Cesare zum Beispiel lebt heute als Yogi in einer abgelegenen Höhle und strebt nach spiritueller Befreiung - bereits seit Jahrzehnten. Er hat sich so stark in die indische Asketengemeinschaft und das Asketenleben integriert, dass sein ausländischer Ursprung kaum mehr zu erkennen ist.
 
Der Schweizer Hanspeter betreibt in der Himalaya-Region einen kleinen Bauernbetrieb. Trotzdem ist er kein urchiger Schweizer, wie man spätestens merkt, wenn man vom Rauch seiner Haschpfeifen eingenebelt wird. An den Regeln der einheimischen Gesellschaft wenig interessiert, steht er in fast ständigem Konflikt mit den Bewohnern des Bergdorfs. Seine einheimische Frau Babali versucht zwischen den Dörflern und ihrem dickköpfigen Mann zu vermitteln, aber auch sie träumt manchmal davon, in die Fremde zu entfliehen.
 
Die belgische Asketin Meera lebt seit 18 Jahren im zentralindischen Hampi, wo sie sich auf die Suche nach innerer Freiheit gemacht hat. Von Tag zu Tag schlägt sie sich mit den Almosen ausländischer Gäste durch, die sie im Gegenzug mit spirituellen Anleitungen versorgt.
 
Der holländische Kunstmaler Robert lebt seit mehr als 25 Jahren im zentralindischen Hampi. Dorthin entfloh er seinem aufreibenden Leben als Drogendelinquent in Europa. Er fand, wovon er lange geträumt hatte: ein Haus auf einer kleinen Flussinsel, wo er in Ruhe und Frieden malen konnte, dazwischen Vollmondparties mit viel Musik und Drogen. Etliche seiner Hippie-Freunde, die in der Nähe lebten, sind in den vergangenen Jahren verstorben, so dass Robert mit seiner jungen Familie fast alleine in der fremden Heimat zurückgeblieben ist.
 
Die Twins aus Südafrika wirbeln mit blumengeschmückten Haaren durch das ehemalige Hippie-Paradies Goa und pflegen das Image der ewig-jugendlichen Blumenkinder. Sie nähen Hippieklamotten, sowohl für die Ewiggestrigen also auch bereits für die neue Generation der Goa-Freaks.
 
HIPPIE MASALA zeigt ins Alter gekommene Blumenkinder, die auf der Flucht vor der westlichen Zivilisation in Indien ein neues Zuhause gefunden haben.

   
 

«Das ist anrührend, aufschlussreich und auf sympathische Weise komisch.» Ewa Hess, Leiterin Kultur SonntagsZeitung
 
«Ein Highlight. Ohne zu werten, zeigt der Film die zum Teil bizarren und komischen, oft aber auch tragischen Facetten in den Biografien jener Aussteiger, die in Indien geblieben sind und die heute eine aussterbende Spezies bilden. Die Träume sind welk, die Utopien schal geworden, die Konflikte mit den Vätern, die am Ursprung so mancher Reise nach Fernost und der Flucht in eine dauerbekiffte Existenz standen, sind noch immer ungelöst.» Der Bund
 
«Neben komischen, skurrilen Momenten bietet HIPPIE MASALA einen faszinierenden Blick auf Menschen, die ihre Träume noch nicht ganz ausgeträumt haben.» Berner Zeitung

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