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Alles in Georges Bizets CARMEN dreht sich um Liebe, Hass, Eifersucht, Rache, erotische Obsessionen, Begierde und Wahnsinn. In ihrem spannenden Gegensatz aus Exotismus und Realismus wirkt die Story erstaunlich alterslos. Denn Carmen ist keine Klischeefigur, sondern eine sinnliche, unabhängige Frau, deren Freiheitsliebe und Mut auch angesichts des Todes ungebrochen bleibt. So wirkt sie sehr modern. Also genau der richtige Stoff für die Power-Truppe aus Cape Town, die eine dynamische Neuinterpretation gewagt hat, die alles Bisherige in den Schatten stellt: erzählt wird die Liebesgeschichte - in der afrikanischen Xhosa-Sprache und untermalt von pulsierenden £african traditionals£ - vor dem aufreibenden Alltag in Khayelitsha, einer der grössten Townships Südafrikas. Die Sänger- und Schauspieler wurden auf ungewöhnliche Art entdeckt: Regisseur Dornford und sein musikalischer Leiter fuhren die verschiedenen Townships des Landes ab und casteten junge aufstrebende Künstler, von denen viele noch nie in einem Theater aufgetreten waren. Sie suchten nach ihnen in winzigen Gemeindehallen und Klassenräumen und hörten sich dabei alles von Zulu-Kriegsliedern über christliche Hymnen und Frank Sinatra bis zu italienischen Opern an. Nach 2000 £Auditions£ kristallisierte sich aus dem enormen Talentspektrum eine Gruppe von 40 sagenhaft hinreissenden Künstler heraus und die ‚Dimpho Di Kopane’, was in etwa heisst: ‚Truppe verschiedener Talente’ war geboren. Seither haben sie mehrere begeisternde Aufführungen erschaffen und sind in Südafrika grosse Stars. Die Gruppe tourt mit anhaltendem Erfolg auch durch Europa und anfangs 2005 eroberten sie auch NewYork und die USA. Und nie sang eine Carmen schöner und nie war die Liebe inniger und nie war mehr wahrer grossartiger Groove in Opernstimmen zu hören als in dieser kraftvollen und überwältigenden Inszenierung, die direkt ins Herz zielt und uns zum swingen bringt. |
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«Die südafrikanische Township-Version von Bizets Oper ist ein Arthouse-Geniestreich.» The Times «Welch revolutionäre Kraft dem Stoff und der Musik noch immer innewohnt, vermittelt die virtuose Kamera, die zur eigentlichen Akteurin mitten unter der grossartigen Truppe wird. Wenn sie liebevoll etwa auf den mächtigen Hüften und gewaltig schwingenden Hintern der Arbeiterinnen aus der Zigarettenfabrik verweilt, wird deutlich, dass in dieser witzig-vitalen Darstellung prallen Lebens keine westlichen Schönheitsideale gelten. Zugleich gerät die Township geradezu dokumentarisch ins Bild, durch das in der Ferne Eisenbahnzüge fahren und Schnellstrassen mit futuristisch anmutenden Übergängen fürs Vieh führen: südafrikanische Realität. Jongikhaya, wie Don José hier heisst, ist von Carmen verzaubert worden.» Christoph Egger, Neue Zürcher Zeitung «Pauline Malefane ist ein sinnlicher Star, unverschämt sexy – ein unaufhaltsam aufgehender Stern. Ein Blick von ihr könnte einen Mann zur Salzsäule erstarren lassen.» London Observer «Wenn Sie noch nichts von ihr gehört haben, glauben Sie uns: Sie werden!» Glamour «Diese brillante Fusion von afrikanischer Kultur und höchst stilisierter europäischer Kunstform betört. Die melodischen Klick- und Schnalzlaute der Xhosa -Sprache, die gestampften Tanzrhythmen, das Flirten und Raunen und Schaukeln, all das macht diesen Film musikalisch und visuell unvergesslich.» Guardian Online «Von jetzt an sollte dies die Carmen sein, an der alle anderen gemessen werden.» London Observer «Kein Kino das belehrt, ein Kino, das berauscht.» Filmbulletin |