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Im 16. Jahrhundert entstand als Teil der Reformation die Bewegung der Täufer. Dem Reformator Ulrich Zwingli gelang es 1523, Zürich für die Reformation zu gewinnen. Später wandte er sich von seinen taufgesinnten Freunden ab und unterstützte die religiöse Diskriminierung der Täuferbewegung. So wurden in ganz Europa, in katholischen wie reformierten Gebieten, über dreihundert Jahre hinweg Täufer verfolgt, zur Widerrufung ihres Glaubens gezwungen, eingesperrt, gefoltert und hingerichtet. Bis zur Einführung eines Zivildienstes wurden noch im Jahr 1997 in der Schweiz Täufer wegen Militärdienst-Verweigerung mit Gefängnis bestraft. Peter von Gunten wollte wissen, wie heutige Generationen der in die USA Ausgewanderten wie der Hiergebliebenen mit ihrem Glauben umgehen und er fragte sich: wo sind sie geblieben, jene radikalen Christen, die damals die Reformation weitertrieben So lernen wir Taufgesinnte kennen, die heute in der Evangelischen Mennonitengemeinde Sonnenberg im Schweizer Jura leben, sowie £Mennonites£ und £Amish£ schweizerischer Herkunft, die in Berne, Adams County Indiana, in den USA leben. Für alle diese Gemeinden gelten die wichtigsten Grundsätze der Täufer nach wie vor: Leben nach der Bibel, Praktizieren der Erwachsenentaufe, Bekenntnis zu einem gewaltfreien Leben, Trennung von Religion und Staat, Verpflichtung zur Bescheidenheit. Die Mitglieder der Gemeinden geben den Aussenstehenden die Möglichkeit, unmittelbar an ihrem religiösen, kulturellen und alltäglichen Leben teilzunehmen. So zeigt der Film auch Menschen, die dazu beitragen können, das Verständnis für religiöse Minderheiten zu fördern oder zu bewahren oder Vorurteile abzubauen. |
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«Inhalt des Films ist nicht die rund 500-jährige Verfolgungsgeschichte der Täufer. Diese klingt zwar nebenher an, doch im Mittelpunkt steht die Gegenwart, die Darstellung von Glauben und Leben heute lebender Mennoniten, und da wiederum stehen junge Menschen im Vordergrund.» Reformierte Presse, Hans Hodel «Ein wichtiger und herausragender Film. (...) Keine nervöse Macherei und Schnipselei stört das Erlebnis der Zuschauenden. Die Bilder sprechen. Das allein zählt. Nicht Belehrung ist angesagt, sondern das Teilhaben an der Gegenwart von Menschen, die uns etwas zu geben haben. Menschliche Nähe und Wärme machen den Film zu etwas tief Berührendem.» Der Bund, Fred Zaugg «... eine spannende Entdeckungsreise, offensichtlich hat der Regisseur intensiv recherchiert. Seine Gespräche, etwa mit jenem Paar, das in den USA von der Gemeinde ausgeschlossen wurde, sind berührend und öffnen neue Welten.» Berner Zeitung «Aus der Geschichte ist Peter von Gunten durch seinen Film in die Gegenwart gekommen. Man merkt seine Faszination, wenn er erzählt. Man spürt seine Achtung (...) vor der Kraft der Rituale.» Espace Mittelland |