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Voll Tatendrang tritt der aufstrebende Chemiker Jörg Sambeth seine Stelle im Konzern an. Er will gute Arbeit leisten und Karriere machen. Zwar staunt er über die fremdartigen Sitten und Gebräuche auf den Direktionsetagen, aber die weit verzweigte Tätigkeit auf allen Kontinenten fasziniert ihn. Einige der Fabriken, für die er nun die technische Verantwortung trägt, sind in schockierendem Zustand. Doch er ist überzeugt, alles in den Griff zu bekommen. 1976 wird er jäh mit der Realität konfrontiert: Im norditalienischen Seveso ereignet sich in der kleinen Fabrik Icmesa, die zum Konzern gehört, eine Explosion. Aus einem Reaktor strömt ein unheimliches Gift, es kommt zu einer für Menschen und Umwelt verheerenden Dioxinkatastrophe. Was ist wirklich geschehen Die Konzernleitung der Hoffmann-La Roche, zu deren Imperium die Icmesa gehört, gerät in Panik und befiehlt Sambeth zu schweigen. Was soll er tun Was darf er tun Wo liegt seine eigene Schuld Über Nacht fühlt er sich verantwortlich für die grösste Umweltkatastrophe, die bis dahin in Europa geschah. |
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«Herausragend! Sabine Gisiger gelingt ohne Rührseligkeit und Belehrung die Entlarvung eines Wirtschaftssystems, das im Falle von Katastrophen zwar einige Bauernopfer zulässt, aber sonst am gnadenlosen Profitstreben festhält. GAMBIT ist ein Musterbeispiel intelligenten politischen Kinos.» Aargauer & Solothurner Zeitung «Sabine Gisiger zielt mit ihrem investigativen Film nicht darauf ab, die Hauptverantwortlichen an den Pranger zu stellen. Sie nutzt ihre filmische Recherche vielmehr für eine erhellende Studie über jene Mechanismen, die in einem Grosskonzern in einer Krisensituation wohl immer spielen - erst recht, wenn dieser auf eine solche Situation absolut nicht vorbereitet ist. Den Lehren, die daraus im Bezug auf das Krisenmanagement gezogen werden können, steht mit Sambeth ein individuelles menschliches Schicksal gegenüber, das GAMBIT zum bewegenden Kinoerlebnis macht.» St. Galler Tagblatt «Bestes politisches Kino.» Basellandschaftliche Zeitung «Intensiv, erschütternd und voller Menschlichkeit – eine fesselnde Zeitreise, die stets mit der Gegenwart verbunden bleibt.» Swissinfo «Die höchst intelligente Rekonstruktion der Giftkatastrophe von Seveso – überdies die Soziologie eines königlichen Weltunternehmens, das als unfehlbar betrachtet wurde.» Neue Zürcher Zeitung «Spannend wie ein Thriller. Ein dramaturgisch fesselndes und manchmal sogar tragikomisches Stück Zeit- und Wirtschaftsgeschichte. GAMBIT gewährt Einblicke in den Olymp der Macht, die strahlende Welt einer Schweizer Konzernspitze, die am liebsten mit Pomp und grossem Aufwand die eigenen Erfolge feiert, dann jedoch ein paar Franken bei Sicherheitssystemen sparen möchte. Die im Fall der Katastrophe zuerst gar nicht, danach unkoordiniert bis stümperhaft reagiert, nicht zuletzt, weil eine starre interne Hierarchie keinen Widerspruch, ja nicht mal den Zweifel zuliess.» Semaine de la Critique |