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Ein Kinofilm über alte und neue Sounds auf dem Schweizer Nationalinstrument Das Alphorn wird nicht in erster Linie als Musikinstrument wahrgenommen, sondern in seiner identitätsstiftenden Rolle für Alpenkultur, Käse und uraltes, unverfälschtes Brauchtum der Hirtenvölker. Das Alphorn gehört in die Berge hinein. Als der in Basel lebende Glarner Musiker Balthasar Streiff vor Jahren die Trompete weglegte und sich fast ausschliesslich mit dem Alphorn beschäftigte, wurde er von seinen Freunden erst einmal milde belächelt. Das Alphorn wurde noch immer als Symbol der „Schweizermacher“ und Tourismusverkäufer angesehen, dem sich im besten Fall ein paar schöne, aber musikalisch beschränkte „Kuhreihen“ entlocken liessen. Der Film zeigt mit viel Humor, wie schwer der ideologische Ballast dem gequälten Instrument noch anhängt, wie erstaunlich vielfältig und mitreissend gleichzeitig seine musikalischen Möglichkeiten sind. Eine musikalische Reise von den wilden „Büchelsätzli“ der Innerschweiz, über wunderschöne traditionelle Alphornmelodien aus der Feder des zeitgenössischen Komponisten Hans-Jürg Sommer, den bombastischen Klangtürmen der Gruppe „hornroh“ in Bahnhöfen und Autobahnunterführungen, bis zu den experimen-tellen Klangcollagen des Minimal-Musikers Moondog, die der innerschweizer Jazzmusiker Hans Kennel mit 16 Alphörnern aufführt. |
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«...ein Glanzlicht im Dokumentarfilmbereich. Der ausgewiesene musikalische Fährtensucher Stefan Schwietert («A Tickle in the Heart», «El Acordeón del Diablo») wandte sich erstmals der Schweizer Musik zu. Und wie: aufmerksam und pointiert, witzig und engagiert bringt er die Differenzen zwischen traditionellen Folkloristen und avantgardistischen Abweichlern auf den Punkt. Und bei aller Ästhetik bleibt doch stets Raum für Zwischentöne und Widersprüche.» Neue Mittelland Zeitung «... wir haben den Film verlassen mit einer faszinierenden Ahnung von der Mystik und den Möglichkeiten eines Instruments. (...) Da hat sich im Ganzen gezeigt, was Dokumentarfilm kann, wenn einer seinen Stoff und seine Mittel im Griff hat. Schwieterts ALPHORN, als Film und nicht nur als Recherche betrachtet, ist selbst von einer inspirierten Musikalität mit dem Mut zur Dissonanz.» Tages-Anzeiger «Der Film zeigt auf schöne Weise, wie das Archaische dieses Instruments, das in die Zeiten vor der grossen „Temperierung“ in der abendländischen Musik zurückweist, zugleich seine Modernität ausmacht. Und indem er einen höchst überzeugenden Vertreter der ‚traditionellen‘ Spielweise einführt, gelingt ihm auch das Kunststück, der Position des Jodlerverbands gerecht zu werden, der zuvor arg hat Federn lassen müssen. Applaus. Applaus.» Neue Zürcher Zeitung «Schwietert erweist sich einmal mehr als hervorragender Musikethnologe, der es versteht, seine Faszination durch Musik seinem Publikum in zwangloser Weise zu vermitteln.» BaZ Basler Zeitung |