Dieter Roth

 

Schweiz 2003

 
 
Dieter Roth

Regie: Edith Jud
Kamera: Pio Corradi
Schnitt: Loredana Cristelli
Ton: Martin Witz
Produktion: Reck Film
Mit: Dieter Roth, Björn Roth, Sigridur Björnsdottir, Dorothy Iannone, Emmett Williams, Richard Hamilton, Arnulf Rainer
 
DCP, 35mm - Farbe - 118 Minuten
Deutsch+Englisch/dt

 
   
 

Dieter Roth (1930-1998) schuf ein innovatives, richtungsweisendes Werk, das auf einmalige Weise Kunst und Leben verbindet. Roth gilt als Multitalent unter den Künstlern unserer Zeit, als einer der wenigen Universalkünstler, am ehesten vergleichbar mit Andy Warhol und Joseph Beuys. Er arbeitete als Maler, Zeichner, Plastiker, Designer, Dichter, Musiker, Filmer, Verleger, Installationskünstler, Lehrer, Kurator seiner eigenen Ausstellungen und war Mäzen von jungen Künstlerfreunden.
Seinen Namen mag er oft geändert haben (diter rot / Diter Roth), seine Arbeit hingegen ist unverwechselbar (man denke an seine Schokoladen- und Abfallarbeiten oder an überbordend grosse Installationen und Skulpturen). Sein titanenhaftes Werk lässt sich nicht kunstgeschichtlich schubladisieren; Roths internationale Bedeutung wächst nach wie vor, denn er bleibt eine der einflussreichsten Figuren für nachfolgende Künstlergenerationen in Europa und in den USA – sein Werk weist über die Gegenwart hinaus.
Grundimpuls seines Schaffens war sein Verständnis von Zeit als Inbegriff und Ausdruck von Zufall, ständigem Wandel und Vergänglichkeit. Dieter Roth thematisiert die Prozesse von Wandel und Vergehen, nimmt sie aber nicht einfach hin und bildet sie ab, sondern ergründet sie und mischt sich in ihren Verlauf ein. Daraus entfaltet sich die werkbestimmende Dialektik von Zerstörung und Kreativität, die seinem Werk die einmalige Dynamik, Lebensfülle und Menschlichkeit gibt
 
Der Film zeigt die radikale Haltung Roths sich selbst und seiner Arbeit gegenüber und hinterfragt so auch: was ist Kunst und was kann Kunst auch sein.
Kunst und Person fliessen bei Dieter Roth auf einmalige Weise zusammen, diese wechselseitigen Bewegungen nimmt auch der Film auf. Er ist als eine innere und äussere Reise konzipiert und konzentriert sich dabei auf die Themen Kunst – Leben und Autonomie – Zusammenarbeit.
Dieter Roth war Zeit seines Lebens viel unterwegs, unterhielt in verschiedenen Städten Ateliers und pflegte ein ausgedehntes Beziehungsnetz mit Künstlern und Freunden. So reist auch der Film zu den Personen und an die Orte (Island, Hamburg, Berlin, London, Wien, Basel, Solothurn), die für Roth wichtig waren.
Dieter Roth tritt in eigenen Videos auf, als Performer oder Selbstdarsteller seines Alltags. Diese Dokumente und die Werke bilden Zentrum und Ausgangspunkt. Sie führen an die Schauplätze seines Wirkens und zu seinen Mitarbeitern, Weggefährtinnen und Weggefährten - auch diese sind in Dokumenten festgehalten. Sie erzählen und erinnern aus dem Heute an kreative, wilde, zärtliche und traurige Momente mit Dieter Roth. Hauptperson ist sein Sohn Björn, der die letzten zwanzig Jahre zusammen mit seinem Vater gearbeitet hat.

   
 

«Ein Film für Rothenthusiasten, Rothkenner, Rothskeptiker und Rothneulinge.» St. Galler Tagblatt
 
«Magie liegt in der Luft - Der Film verlebendigt die Genialität, den Witz und die Melancholie dieses Jahrhundertkünstlers auf berührende Weise.» Tages-Anzeiger
 
«Ein sehr sinnlicher, leichtfüssiger Film.» Neue Luzerner Zeitung

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