Die sinkende Arche

 

Schweiz 1986

 
 
Die sinkende Arche

Regie: Bernhard Lehner, Konrad Wittmer
Drehbuch: Konrad Wittmer, Bernhard Lehner
Kamera: Hansueli Schenkel
Schnitt: Bernhard Lehner, Franz Walser
Musik: Hanspeter Fischer, Konrad Wittmer
Ton: Hanspeter Fischer
 
16mm - Farbe - 46 Minuten
Dialekt

 
   
 

Zürcher Filmpreis 2005 für den Kameramann Hansueli Schenkel.
 
Der Schweizer Künstler Jürg Kreienbühl malt den Untergang eines zoologischen Museums in Paris. Der einstige ,,Louvre des animaux", der über eine Million Ausstellungsstücke beherbergte, ist heute fast leergeräumt, verkommen und dem Zerfall nahe. Das Glasdach des auf Tageslicht konzipierten Zentralraumes wurde nach der Schliessung vor zwanzig Jahren mit Blech abgedichtet. So bleiben die Tiere präpariert, ausgestopft, in Alkohol gelegt im Dunkeln zurück. Hier findet Kreienbühl, der sich in seiner rigorosen, gegenständlichen Malauffassung an den französischen Realisten des 19. Jahrhunderts orientiert, ein faszienierendes Sujet: Das Verschwinden einer künstlich geschaffenen Welt, das ans Leben erinnernde Tote, die langsame, stetige Veränderung, die vorrückende Leere.
 
Der Maler rettet einige Bilder aus dem Innern der sinkenden Arche. Und er zeigt uns, was Malerei sonst noch ist: Arbeit.

   
 

«Wie Jürg Kreienbühl halten auch die Filmautoren ein Szenario, eine Welt fest, die es bald nicht mehr geben wird. Entstanden ist das Dokument einer künstlerischen Beziehung, die hinter verschlossenen Türen stattfindet, ein Essay, das über den engen Kontext hinausweist.» ZOOM
 
«Grossartig, lebendig und stimmig...» Thurgauer Zeitung
 
«Mit ihren stimmigen und ruhig beobachtenden Bildern (Kamera: Hansueli Schenkel) schaffen die Autoren eine differenzierte Reflexion über den Verlust jener sinnlich grosszügigen Geste, wie sie die höhere Gesellschaft des letzten Jahrhunderts kannte. Erschreckend greifen die sachliche und grobschlächtige Gegenwart hinein: Schmerzliche Bilder des neonsterilen Luftschutzkellers, wo die ausgestopften und konservierten Ausstellungsgüter ihren Todesstoss durch die cleane Archivierung erhalten.» Bieler Tagblatt
 
«Nahe an der Realität bleiben will der Basler Maler Jürg Kreienbühl, der in jahrelanger Kleinarbeit das Bild des geschlossenen und vor sich hinrottenden zoologischen Museums im Pariser Jardin des Plantes festhält. DIE SINKENDE ARCHE, das dokumentarische Stimmungsgeflecht von Bernhard Lehner und Konrad Wittmer, schaut dem am Gegenständlichen orientierten Kreienbühl über die Schulter und schafft gleichzeitig selber ein eigenwertiges, atmosphärisch dichtes Bild der musealen Welt.» Tages-Anzeiger
 
«Ein bitterschöner Film über das Verkommen der Zeit.» Magma
 
«... und ein feinfühliges, faszinierendes Porträt des Künstlers an der Arbeit.» Berner Zeitung

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