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Eine filmische Reflexion über die Klischees «des Juden» und «des Arabers» in den letzen hundert Jahren Film, verbunden mit den Biografien von vier aussergewöhnlichen Männern, deren Leben damit exemplarisch für die Geschichte dieses Jahrhunderts steht und wie sich eine «neue Welt-Unordnung» durchsetzt. Samir - selbst Kind irakischer Einwanderer in der Schweiz - beschäftigt sich als Filmemacher seit Jahren mit den Fragen von Entfremdung und der Bildung von Identität. Einen wichtigen Zugang zu diesem Thema und zum komplexen Schicksal der Mizrahim eröffnete Samir die Soziologin und Filmhistorikerin Prof. Ella Shohat. Weitere Personen: Shimon Ballas, engagiert in der pro-palästinensischen Friedens- und Bürgerrechtsbewegung. Sami Michael, einer der berühmtesten Bestseller-Autoren Israels, der schon Mitte der fünziger Jahre mit den Kommunisten brach. Moshe Houri, ein reicher Kioskinhaber und Bauunternehmer, der immer noch Kommunisten wählt. Samir Naqqash, der einzige von den Vieren, der seine Literatur immer noch auf Arabisch schreibt. Dafür hat er schon etliche Preise gewonnen, aber kein Verleger will seine Bücher herausbringen. Weder in der arabischen Welt noch in Israel… Die vier Protagonisten waren in ihrer Jugend durch den Internationalismus der irakischen kommunistischen Partei geprägt. Anfang der fünfziger Jahre gerieten sie durch ihre religiöse Herkunft als arabische Juden in Widerspruch zum aufstrebenden arabischen Nationalismus, den sie eigentlich durch ihre politische Arbeit unterstützt hatten. Durch ihre Flucht nach Israel kamen sie vom Regen in die Traufe, denn dort wurden sie als Kommunisten ebenfalls als Aussenseiter behandelt und misstrauisch beäugt. Obgleich sie sich der arabischen Welt zugehörig fühlten, mussten sie sich notgedrungen assimilieren und sich eine neue Kultur aneignen. |
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«Eine wahrhaftige und berührende Beschreibung des komplexen Lebens arabischer Juden in Israel und ihrer gespaltenen Identität zwischen ihrer ursprünglichen orientalischen Kultur und der herrschenden westlichen Kultur. Der Film zeichnet sich aus durch seinen Stil, der vollendet die ästhetischen Mittel des modernen Dokumentarfilms beherrscht.» (Jurybegründung Filmkritikerpreis Festival Locarno) «Die vier Herren erzählen mal melancholisch, mal witzig, immer spannend aber niemals verbittert. (...) Samir erweist sich auch in diesem Film als dezidiert politischer Filmemacher, der zur Freude seines Publikums nicht auf ironisierende und unterhaltsame Elemente verzichtet.» Basler Zeitung «Der erheblichste und reifste Film, den man als Weltpremiere (am Festival) zu sehen bekam, war Samirs Film.» Tages-Anzeiger «FORGET BAGHDAD ist keine larmoyante Anklage, kein bloss historischer Essay. Ganz im Gegenteil. (...) Am Ende spricht Samir von der Hoffnung auf eine Versöhnung, zu der möglicherweise die ProgagonistInnen seines Films beitragen könnten. Wie auch der Film selbst.» WochenZeitung WoZ |