Japón

 

Mexiko/Spanien/D 2002

 
 
Japón

Regie: Carlos Reygadas
Kamera: Diego Martinez Vignatti
Schnitt: Carlos Serrano Azcona, Daniel Melguizo
Musik: Arvo Pärt, Dimitri Schostakowitch, Johann Sebastian Bach
Mit: Alejandro Ferretis, Magdalena Flores, Yolanda Villa, Rolando Hernandez
 
35mm - cinemascope - Farbe - 130 Minuten
Spanisch/d+f UT

 
   
 

Ein Mann verlässt die Stadt und reist tief ins Landesinnere Mexikos hinein, wo er seinem Leben ein Ende setzen will. Er findet Unterkunft bei einer alten Mestizin, die allein
in einem abgelegenen Tal lebt, in einer grandiosen Gegend, wo hundert Jahre Einsamkeit ihre Spuren hinterlassen haben. In dieser Abgeschiedenheit wird er konfrontiert mit der grenzenlosen Schönheit und Wildheit der Natur, mit seiner eigenen Einsamkeit aber auch mit der Menschlichkeit der alten Frau, die ihn aufgenommen hat.
Der Mann erlebt Momente seltsamer Roheit wie auch höchster Poesie.
Langsam fühlt er in sich die vermeintlich abgestorbenen Sinne wieder erwachen, und mit seiner Lebenslust kehrt auch sein sexuelles Verlangen zurück.
 
Aus einem Interview mit Regisseur Reygadas:
£«Der Film ist ein unglaubliches Mittel, um Ideen und Empfindungen zu gestalten und weiterzugeben (...) Mein Grossvater besass ein Haus zuhinterst in dem Canyon, den man im Film sieht. Wenn ich an dieses Tal dachte, hatte ich immer die Vorstellung eines Filmdekors. Der Ort ist voll von Schönheit, Farben, Geräuschen, die man erst nach zehn Minuten Stille hört, und von so vielen Dingen, die nicht fassbar sind und die ich dennoch mit anderen teilen wollte. (...) Ich wollte auch gegen gewisse Konventionen verstossen, die mich immer störten, weil sie nicht mit der Realität im Einklang stehen. Dazu gehört die Vorstellung, die Frauen verkörpern das schwache Geschlecht, alte Menschen seien zu nichts nutz und Bildung fördere die Selbstentfaltung. In JAPÓN gibt es eine alte und ungebildete Frau. Der Mann ist jünger und kultiviert. Doch am Ende ist die Frau stärker, weiser und wahrscheinlich auch glücklicher.»£

   
 

«Japón erzählt vom Leben, vom Tod und von der Natur. Schlicht und schön wie eine Wanderung in den Bergen.» Le Courrier
 
«Der schönste Film des beginnenden Jahrhunderts. Atemberaubend und lyrisch. JAPÓN schenkt wieder Vertrauen in die Möglichkeiten des Films, sich dort neu zu erfinden, wo man es am wenigsten erwartet. Die filmische Erzählung öffnet sich der Sehnsucht, der Auflehnung, der Gewalt, den Lebens- und Todestrieben mit einer Art von meisterhafter und trivialer Selbstverständlichkeit. » Le Monde
 
«Grandios und berückend.» Repérages
 
«Der wohl atypischste lateinamerikanische Film, den man sich überhaupt vorstellen kann.» NZZ am Sonntag
 
«Ein Monster von einem Film.» Libération
 
«JAPÓN ist ein umwerfendes mexikanisches UFO. (...) Der majestätisch gedrehte Film geht sämtliche Risiken ein. Im Verweben von scheinbar so abgedroschenen Themen wie Liebe, Tod, Sex und Religion erreicht er einen erstaunlichen Grad von Reinheit.»
Les Inrockuptibles

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